Omega-3 und Darmgesundheit: Wie Fettsäuren die bakterielle Vielfalt fördern

Während frühere Forschungen ergeben haben, dass Omega-3-Fettsäuren bei entzündlichen Darmerkrankungen und vielem mehr helfen können, hat eine neue Studie weiteres Licht auf den Zusammenhang zwischen Omega-3 und Darmgesundheit geworfen. Laut dieser Studie haben Menschen, die sich reichlich mit Omega-3-Fettsäuren ernähren, eine größere bakterielle Vielfalt in ihrem Darm. Dies kann eine verbesserte allgemeine Gesundheit fördern.

Omega-3-Fettsäuren gelten als essentielle Fettsäuren. Fettsäuren sind für die Gesundheit lebenswichtig, aber unser Körper kann sie nicht selbst herstellen. Stattdessen sollten wir sie über die Nahrung zu uns nehmen.

Omega-3-Fettsäuren haben zahlreiche nachgewiesene Vorteile. Fettsäuren scheinen das LDL- oder „schlechte“ Cholesterin zu reduzieren, hohen Blutdruck zu senken und eine gesunde Herz-Kreislauf-Funktion zu unterstützen. Forschungen haben ergeben, dass Omega-3-Fettsäuren sogar die Symptome von rheumatoider Arthritis reduzieren, die Knochen stärken und vor altersbedingtem kognitivem Abbau schützen können.

Eine kürzlich in Nature Communications veröffentlichte Studie stellte fest, dass Omega-3-Fettsäuren auch eine große Rolle im Hinblick auf den Stoffwechsel und die Gewichtszunahme spielen. Die Studie legt nahe, dass Omega-3 beiges und braunes Fett aktivieren, den Stoffwechsel ankurbeln und vor Fettleibigkeit und damit verbundenen Krankheiten wie Typ-2-Diabetes schützen kann. Braunes Fett unterscheidet sich vom normalen weißen Fett, das Kalorien speichert. Braunes Fett verbrennt Energie und produziert Wärme. Früher glaubte man, dass nur Säuglinge braunes Fett haben, da sie nicht die Fähigkeit haben, zu zittern, um die Körpertemperatur zu halten, aber die Forschung hat das Gegenteil bewiesen. Wenn braune Fettdepots aktiviert werden, werden Kalorien in Wärme umgewandelt und weiße Fettdepots werden reduziert.

In Bezug auf Omega-3-Fettsäuren und die Verdauung wird angenommen, dass Omega-3 hilft, das Gleichgewicht der Bakterien im Darm aufrechtzuerhalten und gleichzeitig das Wachstum der guten Bakterien zu fördern. Da Omega-3 eine stark entzündungshemmende Wirkung hat, kann es auch die Auswirkungen von entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa einschränken. Eine Studie deutet darauf hin, dass die tägliche Einnahme von Omega-3-Fettsäuren helfen kann, entzündliche Darmerkrankungen zu verhindern oder eine Rückbildung zu bewirken.

Der menschliche Darm enthält eine vielfältige Anzahl von Bakteriengruppen, die für die allgemeine Gesundheit wichtig sind. Es wird geschätzt, dass durchschnittlich 38 Billionen Bakterien im menschlichen Darm leben und daran arbeiten, das Immunsystem gesund zu halten. Eine geringe mikrobielle Vielfalt des Darms wurde mit Darmkrebs, Reizdarmsyndrom und anderen Erkrankungen in Verbindung gebracht.

Eine neue, in Scientific Reports veröffentlichte Studie unter der Leitung von Dr. Ana Valdes von der University of Nottingham und einem Forscherteam untersuchte den Zusammenhang zwischen Omega-3-Konsum und mikrobieller Vielfalt im Darm von Frauen mittleren und höheren Alters.

Das Team untersuchte die DHA-Werte, einer Form der Omega-3-Fettsäure, die Omega-3-Serumspiegel und Mikrobiom-Daten von fast 900 Zwillingen. Dieselbe Gruppe von Frauen war zuvor verwendet worden, um den menschlichen genetischen Anteil an den Bakterien im Darm zu analysieren und wie dieser mit Krankheiten und Gewichtszunahme zusammenhängt.

Den Forschern zufolge verbessern Omega-3-Fettsäuren die Artenvielfalt der Darmbakterien. Ein höherer Konsum von Omega-3-Fettsäuren und höhere Serumspiegel von Omega-3-Fettsäuren waren „stark mit der Vielfalt und der Anzahl der Arten von gesunden Bakterien im Darm verbunden“, berichtete Dr. Valdes. Die Forscher fanden auch heraus, dass Menschen, die mehr Omega-3-Fettsäuren konsumierten, höhere Werte bestimmter Bakterien aufwiesen, die zuvor mit einem geringeren Risiko für Fettleibigkeit und Entzündungen in Verbindung gebracht wurden.

Nach weiteren Untersuchungen stellten die Forscher fest, dass ein hoher Gehalt an Omega-3-Fettsäuren mit einem hohen Gehalt an einer als NCG bekannten Verbindung im Darm verbunden war. In Tierstudien wurde auch festgestellt, dass NCG den oxidativen Stress im Darm reduziert. Das Team geht davon aus, dass zumindest ein Teil der vorteilhaften Auswirkungen von Omega-3-Fettsäuren im Darm dadurch zustande kommt, dass Omega-3 die Bakterien zur Produktion von NCG anregt.

Die beste natürliche Quelle für Omega-3-Fettsäuren ist Fisch, der Omega-3-Formen namens DHA und EPA enthält. Eine Form von Omega-3, die ALA genannt wird, ist in Pflanzenöl, dunklem Blattgemüse und Walnüssen enthalten, aber der Körper ist nicht in der Lage, so viel Omega-3 aus ALA zu produzieren wie aus fetten Fisch-Quellen. Für Erwachsene wird normalerweise eine Dosis von 600 mg pro Tag empfohlen.

Gute Quellen für Omega-3-Fettsäure sind unter anderem: