Eine schwache Libido wird häufig als ein Problem von Männern angesehen, aber nicht nur das starke Geschlecht ist davon betroffen. Tatsächlich stellt dieses Problem auch für Frauen eine wachsende Herausforderung dar. Laut der Fachgesellschaft American Society of Reproductive Medicine leiden 31 Prozent der Männer unter einer schwachen Libido, im Vergleich zu 43 Prozent der Frauen. Forscher bestimmen drei Phasen des Sex: Verlangen, Erregung und Höhepunkt. Wenn eine dieser drei Phasen nicht optimal funktioniert, könnte Grund zur Sorge bestehen. Ein geringes sexuelles Verlangen ist die erste Phase auf diesem Spektrum.
Auch wenn es für Frauen kein Äquivalent zu Viagra gibt, existieren natürliche Nahrungsergänzungsmittel, die eine schwache weibliche Libido steigern können. Jene Ergänzung, welche die besten Ergebnisse zeigte, ist L-Arginin. Es gibt Anhaltspunkte und klinische Nachweise, die die Vermutung stützen, dass L-Arginin eine effektive Lösung bei einer schwachen weiblichen Libido sein kann.
Was ist L-Arginin?
Welchen Einfluss L-Arginin auf eine schwache weibliche Libido hat
Während eines komplexen biosynthetischen Prozesses wandelt der Körper L-Arginin von einer Aminosäure zu einem Stickoxid um. Dieser Mechanismus entspannt die Wände der Blutgefäße, wodurch sich diese weiten und eine gesunde Durchblutung ermöglicht wird. Desweiteren wird die Zellteilung unterstützt, Wunden schneller geheilt, beschädigtes Gewebe repariert und der Blutdruck innerhalb des Normalbereiches gehalten. Um eine schwache weibliche Libido zu steigern, fördert L-Arginin eine gesunde Durchblutung zu den Geschlechtsorganen, wodurch das Verlangen und die Empfindungen verstärkt werden.
Erfahrungen und klinische Studien
Eine Studie, die von der Stanford Universität durchgeführt wurde, brachte jedoch vielversprechende Ergebnisse hervor. Im Rahmen dieser Studie, die 2011 erfolgte, wurden 93 Frauen zwischen 22 und 73 Jahren in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Gruppe bekam ein Nahrungsergänzungsmittel verabreicht, das über L-Arginin, Ginkgo, Ginseng und 14 andere Inhaltsstoffe verfügte; die andere ein Placebo. Nach vier Wochen hatte sich laut Berichten der L-Arginin-Gruppe ihr sexuelles Verlangen um 64 Prozent erhöht, in der Placebo-Gruppe lediglich um 43 Prozent.
Die Ausführung dieser Studie zeigt einen Fehler auf, der häufig bei Studien zur Wirksamkeit von L-Arginin gemacht wird: So wurde die Aminosäure nicht als einziges Mittel bei der Behandlung verabreicht, sondern in Kombination mit anderen Ergänzungen. Deshalb argumentieren Kritiker, dass die Ergebnisse nicht alleine L-Arginin zuzuschreiben sind; die positive Wirkung kann auch von den anderen Ergänzungsmitteln herrühren, die in Kombination eingenommen wurden. Auch wenn die bisherigen Forschungen nicht besonders umfassend waren, sollten sich Frauen mit schwacher Libido ermutigt fühlen, L-Arginin einzunehmen, da es schon zu aussichtsreichen Ergebnissen geführt hat.